Alpla übernimmt Hersteller von Pharmaverpackungen aus Polen

2022-11-10 15:04:19 By : Ms. Nicole He

Pharmasparte weiter auf Expansionskurs: Alpla, Hard, Österreich, übernimmt das polnische Unternehmen Apon, das sich auf Kunststoffverpackungen für die Pharmaindustrie spezialisiert hat.

Im Geschäftsbereich Alplapharma werden seit 2019 sämtliche Aktivitäten rund um die Entwicklung und Herstellung von Verpackungen für den Pharmabereich gebündelt. Apon aus Polen wird künftig Teil davon. (Bild: Alpla)

Mit der Übernahme von Apon stärkt das Verpackungsunternehmen Alpla die Präsenz des Geschäftsbereichs Pharma in Zentral- und Osteuropa (CEE). Das Unternehmen aus Polen produziert am Standort Żyrardów bei Warschau Kunststoffverpackungen für die Pharmaindustrie. Das rasch wachsende Segment der Pharmaprodukte wurde 2019 unter der Marke Alplapharma gebündelt und sukzessive erweitert. Mit der Übernahme des polnischen Unternehmens Apon setzt wird der Expansionskurs weiter vorangetrieben.

„Wir verstärken unsere Präsenz in Zentral- und Osteuropa und bedienen den aufstrebenden Markt in Polen und den baltischen Staaten mit hochwertigen Produkten direkt vor Ort“, erklärt Walter Knes, Managing Director ALPLApharma. Sämtliche Mitarbeiter werden übernommen. Über die Details der Übernahme haben die Vertragspartner Stillschweigen vereinbart.

Lesen Sie auch, wie Alpla die Marktpräsenz im asiatischen Raum weiter stärken und zugleich den Ausbau der Kreislaufwirtschaft unterstützen möchte.

Mit der Eröffnung des neuen Produktentwicklungsraums „Studioa“ in Hard, Österreich, will die Alpla Group die Markteinführung neuer Verpackungslösungen aus Kunststoff beschleunigen. Erfahren Sie mehr

Der Verpackungshersteller aus Polen wurde 1985 als Familienbetrieb gegründet. Heute produzieren rund 45 Mitarbeiter am Standort Żyrardów bei Warschau Flaschen mit einem Füllvolumen von 5 bis 100 ml, Behälter mit Schraub- oder Schnappverschluss sowie medizinisches Zubehör wie Dosierhilfen. Die Primärverpackungen für Medikamente werden nach ISO 15378 im Reinraum hergestellt. Darüber hinaus fertigt das Unternehmen Verpackungen für Nahrungsergänzungsmittel und den E-Liquid-Sektor. Als Verpackungsmaterialien werden die Kunststoffe HDPE, LDPE, PP und PET verwendet. Insgesamt beträgt die Jahresproduktion über 200 Mio. Stück.

Die Alpla Group konnte ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2021 um 8,4 % auf 4 Mrd. Euro steigern. Neben Investitionen ins Recycling und in die Entwicklung biobasierter und biologisch abbaubarer Kunststoffe expandierte das Unternehmen durch Akquisitionen und Beteiligungen. Mehr zum Thema hier

Alplapharma ist mit Hauptstandorten in Ägypten, Griechenland, Rumänien, Südafrika und Polen sowie Produktionswerken in neun weiteren Ländern vertreten. Weitere Expansionsschritte sind in naher Zukunft geplant. Dazu kommt der Ausbau des Angebots. Neben Standardprodukten für die Pharmaindustrie liegt der Fokus auf Over-the-Counter-Verpackungen (OTC) für rezeptfreie oder frei verkäufliche Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel. Der Geschäftsbereich hat dazu kürzlich die Produktion um die flexible EBM-Technologie (Extrusion Blow Moulding) erweitert und ermöglicht damit nachhaltige, gewichtsreduzierte und kosteneffiziente Behälter.

Kunststoffe, die in der Medizin zum Einsatz kommen, müssen besondere Eigenschaften erfüllen. Die Grundanforderungen an Materialien für die Medizintechnik etwa sind Biokompatibilität, Sterilisierbarkeit, Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit. Die Anforderungen unterscheiden sich dabei im Einzelnen zwischen Materialien, die außerhalb des Körpers, und solchen, die – im Körper etwa als Implantate – zum Einsatz kommen. Biomaterialien – also Werkstoffe, die sich mit Körperzellen vertragen – dürfen keine schädigende Wirkung auf Organismus verursachen, sondern müssen vom Körper toleriert oder, im günstigsten Fall, wie körpereigenes Material akzeptiert werden. Wichtig ist außerdem, dass von dem Material keine toxische Wirkung auf den Organismus ausgeht. Festgelegt sind diese Anforderungen in verschiedenen Vorschriften und Richtlinien, beispielsweise der EU-Richtlinie 93/42/EWG, die auch als „Medical Device Directive“ bekannt ist. Seit 2019 definiert und beschreibt die VDI-Richtlinie 2017 speziell für den Bereich der Kunststoffe, was unter Medical Grade Plastics zu verstehen ist und welche Eigenschaften und Anforderungen maßgeblich sind. (Bild: Paul Vinten – Fotolia)

Polyethylen (PE) ist nicht nur insgesamt der weit verbreitetste Kunststoff, sondern spielt auch im medizinischen Einsatz eine große Rolle. Der Werkstoff kommt vor allem in Verpackungen für klinische und pharmazeutischer Produkte zum Einsatz, so etwa in Flaschen oder Folien, aber auch beispielsweise in Spritzen. Vor allem Polyethylene hoher Dichte, sogenanntes PE- HD, zeichnet sich dabei durch eine hohe Formfestigkeit und Chemikalienbeständigkeit aus. Das Material kommt daher etwa auch für Implantate, zum Beispiel als Hüftgelenkpfannen in der Orthopädie, zum Einsatz. Außerdem lässt sich etwa bei Behältern aus PE der Einfluss von migrierenden Additiven vermeiden. (Bild: catsnfrogs – Fotolia)

Das zweite besonders häufig in der Medizin eingesetzte Polymer ist Polyvinylchlorid, besser bekannt als PVC. Für den Werkstoff sprechen vor allem der geringe Preis, auch im Vergleich zu anderen Kunststoffen, sowie die einfache Verarbeitbarkeit. Das Material ist außerdem sehr gewebe- und blutverträglich. Aufgrund dieser Eigenschaften kommt PVC vor allem in Einweg-Produkten wie Blutbeutel und Handschuhe oder Katheter, aber auch für Schläuche und sterilisierbare Verkleidung von medizinischen Geräten zum Einsatz. Als Problem von Weich-PVC gilt zunehmend, dass der Kunststoff meist phthalathaltige Weichmacher wie Diethylhexylphthalat (DEHP), das nicht chemisch gebunden ist und damit in seine Umgebung migrieren kann. Dem Additiv werden fortpflanzungsschädigende Eigenschaften zugeschrieben. Weich-PVC enthält bis zu 40 Gewichtprozent an DEHP. Während der Stoff in Kinderspielzeug oder Kosmetika verboten ist, gilt das Additiv in Medizinprodukten als weitgehend unverzichtbar. Hersteller müssen jedoch jeweils darlegen können, warum sich keine Alternativen zu DEHP einsetzen lassen. (Bild: Stephan Morrosch – Fotolia)

Für Verpackungen aller Art kommt im medizinischen Bereich vor allem Polystyrol (PS) zum Einsatz. Durch seine hohe Transparenz und ist der Thermoplast vor allem in Anwendungen zu finden, in denen sonst Glas zum Einsatz kommen würde, also etwa in Behältern für infektiöses oder toxisches Material oder im Laborbereich in Petrischalen und Ähnlichem. PS findet jedoch beispielsweise auch als Folie in Medikamentenblistern Verwendung. Expandiertes Polystyrol (EPS), weit bekannt unter dem Handelsnamen Styropor, dient als Schaumstoff dagegen dem Schutz von empfindlichen Produkten. Außerdem leistet das Material durch seine wärmedämmende Wirkung seinen Dienst in der Kühlkette beim Transport von Medikamenten und aktuell in der Logistik von Covid-19-Impfstoffen. (Bild: ggw – Fotolia)

Auch Polypropylen (PP) kommt hauptsächlich für die Verpackung zum Einsatz, beispielsweise wiederum in Medikamentenblistern, aber auch für Einwegspritzen oder Infusions-Bestecke. Hitzestabilisierte Polypropylen-Typen sind darüber hinaus gut zu sterilisieren. Außerdem kommt PP auch in Implantaten zum Einsatz. Außerdem spielt PP durch seine glatte Oberfläche als Nahtmaterial eine große Rolle. (Bild: ThKatz – Fotolia)

PE, PVC, PS und PP sind die mit Abstand gängigsten Polymere in der medizinischen Anwendung und stehen zusammen für 80 bis 90 % der dort eingesetzten Kunststoffe. Daneben gibt es noch eine Reihe anderer Kunststoffe in der Medizintechnik. Bereits seit etwa 20 Jahren wird beispielsweise auch Polyetheretherketon (PEEK) für Implantate in der Wirbelsäulen- und Gesichtschirurgie verwendet. Aufgrund eher unvorteilhafter Oberflächeneigenschaften ist der Werkstoff aber nicht weit verbreitet. Nitril-Polymere wiederum finden durch ihre chemische Beständigkeit und die gummiähnlichen Eigenschaften für Schutzhandschuhe Anwendung. (Bild: April Cat – Fotolia)

Ich bin einverstanden, von plastverarbeiter per E-Mail über Zeitschriften, Online-Angebote, Produkte, Veranstaltungen und Downloads aus dem Industrie-Medien-Netzwerks informiert zu werden. Ich bin ferner mit der Auswertung meiner Nutzung des Newsletters zur Optimierung des Produktangebots einverstanden. Diese Einwilligung kann ich jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde. Die Datenschutzhinweise habe ich gelesen und zur Kenntnis genommen.

Mit der Registrierung akzeptiere ich die Nutzungsbedingungen der Portale im Industrie-Medien-Netzwerks. Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen.

Alpla-Werke Alwin Lehner GmbH & Co. KG

Für das laufende Jahr schätzt das Ifo Institut die Realeinkommensverluste durch die hohen Gas- und Ölpreise auf etwa 64 Mrd. Euro, das sind 1,8 % der Wirtschaftsleistung.Weiterlesen...

OMV und das Engineeringunternehmen Wood haben eine Kooperationsvereinbarung für die Lizenzierung der chemischen Recycling-Technologie Reoil unterzeichnet. Das Verfahren von OMV ermöglicht es, aus gebrauchtem Kunststoff Pyrolyseöl zu gewinnen.Weiterlesen...

Der österreichische Spritzgießmaschinenbauer Engel wurde für seine Aktivitäten zur Nachhaltigkeit beim neuesten Ranking von Ecovadis mit Gold ausgezeichnet.Weiterlesen...